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Post Info TOPIC: Kolumbien will sich als Standort für europäische Unternehmen etablieren


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Kolumbien will sich als Standort für europäische Unternehmen etablieren
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Kolumbien will sich als Standort für europäische Unternehmen etablieren. Wirtschaftsminister Luis Guillermo Plata Páez spricht im impulse-Interview über den guten Ruf deutscher Güter, was Kolumbien ausländischen Firmen bieten kann – und warum vor allem mittlere Betriebe gefragt sind.



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Sie sind nach Berlin gekommen, um deutsche Unternehmen als Investoren nach Kolumbien zu locken. Was haben Sie zu bieten?

Wir sind ein riesiger Markt, Kolumbien ist das drittgrößte Land Lateinamerikas mit 45 Millionen Einwohnern. Zudem liegen wir an einer Schlüsselstelle, verbinden Süd- mit Mittelamerika und Mexiko. Wir haben mit fast allen Staaten auf dem Kontinent Handelsabkommen abgeschlossen. Damit haben die Firmen einen begünstigten Zugang zu 1,4 Milliarden Menschen. Wir wollen ein Eingangstor sein.

Bislang nutzen deutsche Unternehmen Brasilien oder Mexiko als Tor nach Lateinamerika. Was haben Sie, was Sao Paulo nicht bietet?

Brasilien ist schon für sich genommen ein riesiger Markt. Für viele Firmen bietet es sich deshalb an, einen zweiten Standort in einem anderen Land in Lateinamerika zu errichten. Da kommen wir ins Spiel. Deutsche Konsum- und Industriegüter haben einen extrem guten Ruf in Kolumbien. Wir verhandeln gerade ein Handelsabkommen mit der Europäischen Union und zwei bilaterale Verträge mit Deutschland: Ein Investitionsschutz- und ein Doppelbesteuerungsabkommen. Wir wissen, dass viele Unternehmer nur auf diesen Startschuss warten.

Kolumbien ist weltweit für Drogenkriminalität und eine hohe Zahl an Entführungen bekannt. Diese Probleme schrecken Investoren ab.

Die Zahl der Entführungen ist seit 2002 um 85 Prozent gesunken. In diesem Jahr wurden bislang etwa 400 Menschen entführt, das sind immer noch zu viele, aber vor zehn Jahren waren es 3500. Ich denke, dieser Trend zeigt, wie hart die Regierung an der Sicherheit arbeitet. Die Mordrate ist gerechnet auf 100.000 Einwohner inzwischen niedriger als in Washington DC.

Neben der persönlichen Sicherheit, wie steht es mit der Sicherheit von Investitionen?

Nach einem Ranking der Weltbank sind wir das geschäftsfreundlichste Land in Lateinamerika. Bei der Sicherheit der Investitionen liegen wir weltweit sogar auf Platz fünf. Wir hatten leider den Ruf, dass sich bei uns die Spielregeln schnell mal ändern können – nach dem Motto: neue Regierung, neue Gesetze. Diesen Ruf wollen wir ändern und haben Legal Stability Contracts eingeführt. Sie garantieren den Unternehmen, dass sich die Bedingungen, unter denen sie nach Kolumbien gekommen sind und Verträge unterzeichnet haben, in den nächsten 20 Jahren nicht ändern. 56 Firmen haben bereits unterschrieben.

Vor zwei Jahren haben Sie auch ein Gesetz verabschiedet, um neue Freihandelszonen zu schaffen.

Wir haben seitdem 66 Freihandelszonen bewilligt, Unternehmen, die dort investieren, zahlen lediglich 15 Prozent Körperschaftssteuer, keinen Zoll und dürfen ihre Waren auch auf dem Binnenmarkt absetzen. Zudem gibt es für Firmen seit zwei Jahren die Möglichkeit, selbst eine Freihandelszone zu werden.

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Luis Guillermo Plata Páez
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Dazu müssen sie aber sicherlich eine große Summe investieren.

Viele ausländische Unternehmen sind in ihrer Heimat eher Mittelständler aber bei uns groß. Um eine Freihandelszone zu werden, müssen sie 37 Millionen Dollar investieren und mindestens 150 Arbeitsplätze schaffen. Wenn sie 500 Arbeitsplätze einrichten reichen 2,5 Millionen Dollar. Das stemmen auch mittelgroße Unternehmen, Arbeitskräfte sind billig bei uns.

Das heißt, Sie sind auch an kleineren Investoren interessiert?

Wir wissen, dass deutsche Mittelständler uns helfen können, viele Branchen zu entwickeln: die Infrastruktur, Saubere Energien, Tourismus, IT-Dienstleistungen, Medizintechnik, die Autoindustrie und Petrochemie. Unsere Agentur Proexport hilft Unternehmern beim Sprung nach Kolumbien, holt sie vom Flughafen ab, organisiert Gespräche mit potentiellen Partnern, bucht auf Wunsch auch Hotels und ein Programm. Wir wollen uns freundlich und offen präsentieren.

Die Weltwirtschaftskrise ist mitten in Ihre Bemühungen geplatzt, Investoren ins Land zu holen. Ein Rückschlag die reformfreudige Regierung?

Früher sind pro Jahr etwa 2 Milliarden Dollar Auslandsinvestitionen nach Kolumbien geflossen, vergangenes Jahr waren es 10,5 Milliarden Dollar. Ein Rekord. Die Krise wird uns etwas zurückwerfen, ich rechne 2009 mit 9 Milliarden Dollar. Vergleichen mit frühereren Jahren und anderen Staaten kommen wir aber ganz gut weg. Weltweit sind die Investitionen um 44 Prozent gesunken, bei uns nur um 8 Prozent. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Jahr 2011 12 Milliarden Dollar ins Land holen.

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