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Neue Märkte: Kolumbien - Lateinamerikas Aufsteiger
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Neue Märkte: Kolumbien - Lateinamerikas Aufsteiger



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Wirtschaft 9/2010

Serie: Neue Märkte: Kolumbien - Lateinamerikas Aufsteiger

Durch die Krise verschiebt sich das Kräfteverhältnis auf den Weltmärkten. Auch bislang weniger beachtete Entwicklungs- und Schwellenländer gewinnen durch ihren Rohstoffreichtum und ihr enormes Entwicklungspotenzial erheblich an Bedeutung. Das IHK-Magazin stellt diese Staaten vor.

 

 

Das Land kämpft gegen sein Image: Kolumbien stand lange für Verbrechen und Illegalität. Aber nach Jahrzehnten gewaltsamer Konflikte mit der Drogenmafia, der linken Guerillabewegung Farc und rechten Paramilitärs hat sich die Sicherheitslage inzwischen wesentlich verbessert. Unter Führung des seit 2002 amtierenden Präsidenten Alvaro Uribe und seiner rigiden Sicherheitspolitik hat sich im südamerikanische Land sehr viel zum Positiven gewendet: Kolumbien ist eine der stabilsten Demokratien in Lateinamerika. Eine aktive und zunehmend selbstbewusste Zivilgesellschaft ist entstanden. „Das wird sich auch nach der Neuwahl des Präsidenten nicht ändern“, sagt Alexander Hoeckle, Lateinamerikaexperte bei der IHK in München. „Die innenpolitische Stabilität bleibt erhalten, der wirtschaftliche Kurs wird fortgesetzt.“

Denn mit der verbesserten Sicherheitslage geht ein anhaltender wirtschaftlicher Aufschwung einher. Unterstützt wird die Entwicklung durch eine unternehmerfreundliche Politik und die Förderung ausländischer Investitionen. So stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen 2004 und 2008 durchschnittlich um 5,5 Prozent, die Gesamtimporte des Landes nahmen jährlich um 23 Prozent zu. Kolumbiens ökonomisches Potenzial liegt vor allem in der fortgeschrittenen Industrialisierung und den großen Mengen an Rohstoffen. Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen zählen Landwirtschaft und Industrie, Öl- und Erdgasförderung sowie Bergbau. Hauptausfuhrgüter sind Erdöl, Steinkohle, Kaffee und Nickel. Zwar hat der konjunkturelle Aufschwung auch in Kolumbien durch die Weltwirtschaftskrise einen Dämpfer erlitten. Verantwortlich dafür waren vor allem die sinkende Nachfrage in den beiden Hauptabnehmerländern USA und Venezuela sowie die geringeren Überweisungen von Exil-Kolumbianern. Dennoch wuchs die Wirtschaft im Krisenjahr 2009 immerhin um 0,4 Prozent, für 2010 sind 2,5 Prozent prognostiziert. Zur Unterstützung der Konjunktur hat die Regierung umfangreiche Infrastrukturprogramme aufgelegt. Wegen der starken Abhängigkeit von den USA und wegen politischer Spannungen mit Venezuela setzt Kolumbien auf eine Diversifizierung seines Außenhandels. So wird ein Freihandelsabkommen mit asiatischen Ländern verhandelt, mit der Europäischen Union steht ein Abkommen kurz vor dem Abschluss.

„Kolumbien verfügt aus deutscher Sicht über ein ungeheuer großes Potenzial und gute marktwirtschaftliche Bedingungen“, sagt Thomas Voigt, Geschäftsführer der Deutsch-Kolumbianischen IHK in Bogota. Laut „Doing Business 2009“ hat sich das Land im Nordwesten Lateinamerikas zum – nach Brasilien – attraktivsten Standort des Kontinents entwickelt. Der kolumbianische Markt bietet stabile Rahmenbedingungen und damit viele Chancen, die von der bayerischen Wirtschaft noch viel zu wenig genutzt werden: Mit einem Handelsvolumen von 150 Millionen Euro steht Kolumbien auf Rang sechs der wichtigsten bayerischen Handelspartner in Lateinamerika. Exzellente Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen ergeben sich vor allem bei den Großvorhaben im Infrastrukturbereich. Das starke Wirtschaftswachstum der letzten Jahre und die Ambitionen auf dem Weltmarkt machen den Ausbau der Verkehrswege zu dem vordringlichsten Projekt. Die einzelnen Regionen in Kolumbien sind durch die Höhenzüge der Kordilleren sehr stark voneinander abgetrennt. Sie sollen mit Straßen und Schienen enger vernetzt werden. Ziel ist die bessere Anbindung der Bevölkerungs- und Industriezentren im Landesinneren mit den Häfen am pazifischen Ozean wie in der Karibik. Die wichtigsten Straßen zwischen Bogotá, Medellín und den Küsten sollen deshalb zu Autobahnen ausgebaut werden. Das bedeutet sehr gute Lieferchancen für Baumaschinen und Baumaterial sowie hohen Beratungsbedarf. Das Gleiche gilt für den Ausbau des zentralen Schienennetzes, das für insgesamt 650 Millionen US-Dollar instand gesetzt werden soll. Ein geplanter Streckenneubau im Landesinneren soll die für den Export wichtigen Steinkohlereserven künftig schneller zu den Häfen an der Küste bringen. Investitionen fließen außerdem in den Ausbau der Häfen und der Flughäfen des Landes. Wegen der topografischen Verhältnisse ist die Geschäftswelt in Kolumbien auf den Luftverkehr besonders angewiesen.

Steigende Beachtung findet mittlerweile auch der Umweltsektor. So werden in verschiedenen Landesteilen Wasseraufbereitungsanlagen gebaut. Ebenso werden die Probleme der Abfallbeseitigung nicht länger ignoriert. Neue Standorte für Mülldeponien mit strikten Umweltstandards sind in Planung.

Die größten Investitionen des Landes fließen in den nächsten Jahren jedoch in den Bergbau und den Erdölsektor, denn die Förderindustrie ist ein wichtiger Motor der kolumbianischen Volkswirtschaft. Bis 2015 will die Regierung rund vier Milliarden US-Dollar in den Bergbau investieren, um den Abbau von Kohle, Gold, Nickel und Kupfer zu fördern. Außerdem werden neue Erdölreserven erschlossen, um die Unabhängigkeit von Ölimporten in den nächsten Jahren zu sichern. Im Unterschied zu den Nachbarländern Venezuela und Ecuador sind in Kolumbien dafür ausländische Investoren willkommen. Der Wirtschaftsaufschwung lässt die Bedarfsprognosen im Energiesektor stark steigen. Die heimischen Energiekonzerne wollen expandieren und haben auch das Geld dazu. Außerdem fördert die Regierung den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten mit 6,73 Milliarden US-Dollar. So wird beispielsweise die Turbinentechnik der Wasserkraftwerke erneuert. Auch Ausrüstungen für die Verteilernetze und Umspann­anlagen sind gefragt. Ein Wachstumssektor ist auch die Produktion von Biokraftstoffen. Der Bau von Biodiesel- und Bioethanolfabriken ist in Planung.

Neben den besonders geförderten Bereichen Infrastruktur, Bergbau und Energie ist das Gesundheitswesen ein attraktiver Markt. Die Ausweitung der Sozialversicherung auf die gesamte Bevölkerung wird in der Medizintechnik für beachtliche Zuwachsraten sorgen. Private Investoren treiben den Ausbau der Krankenhauskapazitäten voran. Im Bereich der Telekommunikation steht die Einführung des europäischen Digitalfernsehstandards bevor – für deutsche Ausrüster und Beratungsfirmen sehr gute Chancen. Kolumbiens Imagewandel macht sich auch auf dem Tourismus-Sektor bemerkbar, der deutlich expandiert. Deutsche Lieferanten von Ausrüstungen für das Gastgewerbe können davon profitieren. 

Doch trotz der vielfältigen Möglichkeiten – Kolumbien ist kein Markt für Einsteiger, betont Alexander Hoeckle. Im Unternehmen sollten internationale Erfahrungen bereits vorhanden sein. Die große Distanz und Zeitdifferenz sowie die Sprachbarriere machen Geschäftsbeziehungen nicht einfach. „Wer allerdings einen Einstieg in den lateinamerikanischen Markt sucht, hat es hier sehr viel leichter als in anderen Ländern des Kontinents“, sagt der IHK-Experte. „Natürlich nicht ohne bestimmte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.“ Die kolumbianische Art, Geschäfte zu machen, sei in Lateinamerika jedoch ein Vorbild. Hier gelten Verhaltensregeln, die westeuropäischen Standards recht ähnlich sind. Auch ist die kolumbianische Wirtschaft institutionell gut organisiert. Neben der Deutsch-Kolumbianischen IHK, die mit Büros in Bogotá und Medellín vertreten ist, bietet beispielsweise auch der Industrieverband ANDI (Asociacíon nacional de Empresarios de Colombia) gute Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen und Geschäftsverbindungen aufzubauen. Das Interesse in Kolumbien am internationalen Austausch ist vorhanden – Lateinamerikas Aufsteiger will sich auf dem Weltmarkt ganz vorne positionieren.

 

Mechthilde Gruber



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