Flexible Drehstromübertragungstechnik (FACTS) zur Netzstabilisierung steht im Vordergrund der drei Aufträge, die Siemens Energy aus Südamerika erhalten hat. Nach Brasilien liefert Siemens im Rahmen von zwei Aufträgen zehn Serienkompensationsanlagen (FSC), drei statische Blindleistungskompensationsanlagen (SVC) und die neue Siemens-Technik SVC Plus. Der dritte Auftrag kam aus Paraguay. Dort errichtet das Unternehmen eine schlüsselfertige Blindstromkompensationsanlage, ebenfalls in SVC-Ausführung. Der Auftragswert für die drei Projekte zusammen beträgt mehr als 80 Millionen Euro. „Mit den drei Aufträgen aus Südamerika konnten wir zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres die Weltmarktführerschaft bei FACTS übernehmen“, sagte Udo Niehage, CEO der Division Power Transmission im Siemens-Sektor Energy.
Siemens Energy hat drei FACTS-Aufträge zur Stabilisierung des südamerikansichen Stromnetzes erhalten. Nach Brasilien liefert Siemens im Rahmen von zwei Aufträgen zehn Serienkompensationsanlagen (FSC), drei statische Blindleistungskompensationsanlagen (SVC) und die neue Siemens-Technik SVC Plus. In Paraguay errichtet das Unternehmen eine schlüsselfertige Blindstromkompensationsanlage, ebenfalls in SVC-Ausführung. Der Auftragswert für die drei Projekte zusammen beträgt mehr als 80 Millionen Euro. Das Bild zeigt eine Siemens-SVC-Anlage in Islington, Neuseeland, ähnlich der Anlagen, die in Südamerika errichtet werden.
FACTS-Anlagen (Flexible AC Transmission Systems) sind immer dann gefragt, wenn aufgrund steigenden Strombedarfs in bestehenden Stromversorgungsnetzen die Spannungsqualität und Netzstabilität verbessert sowie die Übertragungskapazität erhöht werden soll. Für diese Anforderungen wird Siemens im Rahmen der drei Aufträge passende FACTS-Lösungen entwickeln und umsetzen.
So errichtet Siemens an den Standorten Xingu, Jurupari, Oriximina und Macapá in Brasilien für den spanischen Energieversorger Isolux Corsán’s utility, Rio de Janeiro, zehn 500-kV-Serienkompensationsanlagen (FSC), drei statische Blindleistungskompensationsanlagen (Static Var Compensator, SVC), zwei für 500 kV und eine für 230 kV. Die Serienkompensationsanlagen erhöhen die Übertragungskapazität des Hochspannungsnetzes, die SVC verbessern die Spannungsqualität und Stabilität des Netzes. Zudem soll über die SVC-Anlagen die Übertragungskapazität der Leitungen maximiert werden. Das Projekt soll im Oktober 2012 abgeschlossen sein.
Der zweite Auftrag umfasst die Errichtung einer statischen 230-kV-Blindleistungskompensationsanlage mit -20/+55 MVAr Leistung in SVC-Plus-Ausführung, der neuesten Siemens-SVC-Technik in Rio Branco, 75 Kilometer nördlich der bolivianischen Grenze. Auftraggeber ist Rio Branco Transmissora de Energia (RBTE), ein Energieversorgungsunternehmen, das einem Konsortium aus den brasilianischen Stromversorgern Eletronorte, CTEEP and Abengoa gehört. SVC Plus arbeitet auf Basis der Voltage-Sourced-Converter-Technik (VSC) und ist mit Hilfe von Hochleistungstransistoren (IGBT) stufenlos regelbar. Das Herzstück von SVC Plus, einem weiterentwickelten Statcom (Static synchronous compensator), ist seine modulare Multilevel-Stromrichtertechnik. Im Gegensatz zu anderen selbstgeführten Stromrichter-Topologien ist die von SVC Plus erzeugte Spannungsform aufgrund der Multilevel-Technik nahezu sinusförmig. Hierdurch können die bei bisherigen Lösungen notwendigen niederfrequenten harmonischen Filter entfallen, und der Platzbedarf für die Gesamtanlage wird deutlich reduziert. Bis heute hat Siemens bereits acht konventionelle SVC-Anlagen in Brasilien errichtet. Die SVC-Plus-Anlage in Rio Branco wird als erste dieser Art in Brasilien im September 2011 ans Netz gehen.
In Horqueta in Paraguay errichtet Siemens für den staatlichen Stromversorger Administración Nacional de Electricidad (ANDE) mit Sitz in Asunción eine schlüsselfertige Blindstromkompensationsanlage (SVC mit -80/+150 MVAr Leistung). Die SVC-Anlage wird mit einem Abzweig für steuerbare Drosseln (TCR), zwei Abzweigen für steuerbare Kondensatorbänke (TSC) sowie drei Filterabzweigen ausgestattet. Die Anlage stabilisiert das Netz und erhöht die Übertragungskapazität derart, dass der Stromversorger 40 Megawatt (MW) zusätzliche Leistung in die nördlichen Regionen übertragen kann. Geplant ist, die Anlage im November 2011 in Betrieb zu setzen.
Energieeffiziente und umweltgerechte Lösungen zum Aufbau intelligenter Stromversorgungsnetze (Smart Grids) sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 23 Mrd. EUR erwirtschaftete. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart, das ist so viel wie New York, Tokio, London und Berlin in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.